Am Freitag, dem 3. Mai präsentieren wir die Premiere »Blut« von und mit Leon Pfannenmüller und Yevgen Bondarskyy.

Die Großter von Leon Pfannenmüller und von Yevgen Bondarskyy, der aus der Ukraine stammt, standen sich im Zweiten Weltkrieg als Soldaten auf deutscher und sowjetischer Seite gegenüber. Von den Toten auferstanden, begegnen sie sich auf der Bühne des Theaterhaus Jena wieder. Ihre Geister besetzen die Enkel. Miteinander tasten die Großter die Geschichte ab, geraten in Streit und warten gemeinsam auf den Bus. Yevgen und Leon beginnen, in den Familiengeschichten zu suchen, halten Bruchstücke gegeneinander, stellen sich Fragen nach Erinnerungen, Verantwortung und Schuld, Patriotismus und nationalen Identitäten.

 





Die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine spült auch das Unheimliche in der Vergangenheit wieder hoch und stellt Fragen nach Wissenslücken in den Familiengeschichten. Was schlummert in diesen Wissenslücken? »Blut« versucht, sich in die Komplexität historischer Verflochtenheiten zu begeben, um die Blickwinkel auf die Gegenwart zu erweitern. Welche Rollen spielen dabei Mechanismen von Erinnerung und nationalen Metanarrativen? Bis wohin reicht der Krieg?

Wir empfehlen auch den Besuch der Vorstellung »Spuren« (Premiere: 04.05.2024). Die Projekte »Blut« und »Spuren« blicken aus verschiedenen Perspektiven auf die Involviertheit der eigenen Familien in den Zweiten Weltkrieg und befassen sich mit Fragen nach Herkunft und Identität, Erinnern und Vergessen.

 

Theater-Podcast über das Theaterhaus Jena

Elena Philipp und Susanne Burkhardt, die beiden Theater-Podcasterinnen, waren für ihren letzten Beitrag bei uns im Theaterhaus Jena und haben mit Lizzy Timmers und Leon Pfannenmüller gesprochen.
Hier ist der Podcast.

Für ein weltoffenes Thüringen

Theater geht nur durch Vielfalt. Nur durch einen freien Austausch können eigene Standpunkte hinterfragt und von allen Seiten betrachtet werden. Unterschiedliche Perspektiven bringen neue Formen der Kunst hervor. Es braucht eine offene und tolerante Umgebung, die die Menschen in ihren Verschiedenheiten akzeptiert und willkommen heißt. Um einen friedlichen und respektvollen Umgang miteinander zu wahren, dürfen Vorurteile, Ausgrenzung und Hass keinen Platz haben.
Die Demokratie und demokratische Prozesse haben an unserem Haus außerdem einen besonderen Stellenwert. Kollektive Prozesse, Vielfalt und Transparenz sind zentrale Aspekte des Hauses.
Selbstverständlich stehen wir als Theaterhaus gegen rechtsextreme Organisationen.
Zusammen für ein #weltoffenesthüringen.